Sinn, Zweck und Notwendigkeit der Vermittlungsgebühr
"Was soll der Hund denn kosten?" Diese Frage fällt früher oder später, wenn sich eine Person für einen Tierschutzhund interessiert. Wir vermitteln alle Hunde gegen die gleiche Tierschutzgebühr,
unabhängig von Alter und Geschlecht des Hundes.
Viele von Ihnen werden sich nun wundern, aber es kommt gar nicht so selten vor, dass wir dann gefragt werden, ob die Gebühr nicht geringer
ausfallen könnte, wenn es sich um einen alten Hund handelt, oder ob man weniger zahlen muss, wenn man gleich zwei adoptiert. Offensichtlich führt der Begriff Vermittlungsgebühr zu einer
missverständlichen Auffassung, dass es sich nämlich um eine Art Kaufpreis handeln könnte.
Der Kaufpreis für eine Ware lässt sich unter gewissen Umständen verhandeln. Ein Gebrauchtfahrzeug ist billiger als ein Neuwagen. Hat der Gebrauchte schon ein paar Dellen, lassen sich noch einmal ein paar Euro einsparen. Auf dem Gemüsemarkt überlässt uns der Händler die Orange zu einem geringeren Stückpreis, wenn wir ihm gleich eine Zehnerkiste abkaufen. An weiteren Beispielen mangelt es nicht.
Doch eine Tierschutzeinrichtung ist kein Händler, unsere Hunde keine Ware und die Vermittlungsgebühr kein Kaufpreis. Lebewesen sind keine
Mängelware, wenn sie ein bestimmtes Alter überschritten haben und da wir keinen Marktstand betreiben, können wir auch keinen Mengenrabatt anbieten.
Mit der Vermittlungsgebühr unterstützt der Adoptant ein Tierschutzprojekt. Er trägt damit zum Überleben derjenigen Hunde bei, die in der
Auffangstation leben. In unserem Fall sind dies immer zwischen 60 und 80 Hunde, die täglich gefüttert und gepflegt werden müssen und auch tierärztliche Untersuchungen sind nötig. Es liegt auf der
Hand, dass jeder Euro gebraucht wird. Auch die Impfungen, Kastrationen, Medikamente und Transporte werden durch die Vermittlungsgebühren mitfinanziert - und all das wird leider noch nichtmal durch
die Vermittlungsgebühr gedeckt.
Wenn ein Hund adoptiert wird, kann ein anderer Hund den freigewordenen Platz besetzen.
Für diesen muss man in der Perreras zahlen, manchmal sind auch Transporte innerhalb Spaniens nötig, die Geld kosten, oft kommen kranke Tiere, die gesund gepflegt werden müssen...
Wenn sich jemand einen Senior unter den Hunden auswählt oder ein behindertes Tier, so gehen wir davon aus, dass diese Entscheidung bewusst
gefällt wurde, um gerade einem solchen ein Zuhause zu schenken oder weil man sich in diesen Hund verliebt hat und nicht, weil dieses Tier vielleicht billiger als ein junges oder "unversehrtes" zu
haben sein könnte. Eine geringere Gebühr wäre auch nicht die richtige Motivation, ein Lebewesen in die Familie aufzunehmen.
Es tut uns in der Seele weh, wenn ein Hund weniger wert sein sollte als ein anderer, nur weil er älter ist, Gebrechen hat oder gar nur einen Schönheitsfehler.
Dann bleibt er besser hier, bis sich die Menschen finden, die den wahren Wert des Tieres schätzen, denn wir lieben jeden unserer Schützlinge und für uns hat jeder seinen Preis: unbezahlbar